Die Landwirtschaft ist eine facettenreiche Branche – angefangen beim landwirtschaftlichen Betrieb, der Schweine hält, Getreide anbaut oder Milch produziert über den landwirtschaftlichen Gewerbebetrieb, der die Vermarktung der Erzeugnisse übernimmt bis hin zum Reitbetrieb und Ferien auf dem Bauernhof. Die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebs ist herausfordernd, zeitintensiv und erfordert zudem unternehmerisches Geschick. Darüber hinaus ist der Kapitalbedarf zur Aufrechterhaltung des Betriebs häufig immens. Ein optimales Risikomanagement ist daher von elementarer Bedeutung, um Sie selbst und Ihren Betrieb gegen Risiken in der Landwirtschaft richtig abzusichern…

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ein junger Hofnachfolger investiert rund 2 Mio. EUR in ein neues Stallgebäude. Mit dieser Investition soll der landwirtschaftliche Familienbetrieb, für die nächsten Jahrzehnte zukunftsfest gemacht werden. Neben dem Stallbau wird eine Familie gegründet. Kinder kommen auf die Welt. Alles läuft in gewohnten Bahnen, bis plötzlich von der einen auf die andere Minute nichts mehr ist, wie es einmal war. Der junge Betriebsleiter kommt durch einen Verkehrsunfall ums Leben. Notfallpläne? Fehlanzeige! Passende Risikoabsicherung? Nicht existent! Neben der sehr starken emotionalen Belastung, erlebt die Witwe ein finanzielles Desaster!

Die Hausbank verschickte eine Kondolenzkarte. 4 Wochen später kündigte die Hausbank alle betrieblichen Darlehen für den neu gebauten Stall. Begründung: Die Bank sah die Fortführung des landwirtschaftlichen Betriebes in der gleichen Qualität als nicht mehr gegeben und machte daher von ihrem Kündigungsrecht aus wichtigem Grund gebrauch. Peng! Die Hinterbliebenen wurden aufgefordert, das Investitionsdarlehen binnen 4 Wochen zurückzuzahlen. Neben dem Verlust eines geliebten Menschen kam jetzt der finanzielle Supergau! Die Witwe und die beiden Halbwaisen lebten danach zeitweise von Hartz IV! Ein über 200 Jahre in Familienbesitz befindlicher Hof, gehörte jetzt jemand anderem. Keine Fiktion, sonder eine wahre Geschichte!

Welchen privaten Risiken stehen landwirtschaftliche Unternehmerfamilien eigentlich gegenüber?

Wir haben uns mit zahlreichen Inhabern/innen von landwirtschaftlichen Unternehmen einmal zusammengesetzt und die einzelnen Szenarien durchgespielt. Die Ergebnisse sind teilweise erschreckend. Eine strategische Risikobetrachtung für den Fall von Tod, Krankheit oder Pflege ist, wie in dem oben geschilderten Fall, faktisch nicht vorhanden. In (GbR) Verträgen fehlen wichtige Regelungen und Klarstellungen für Schicksalsschläge. Auch Notfallpläne sind kaum vorhanden. Notfallordner sind kaum befüllt. Vollmachten und Verfügungen fehlen. Wichtige Klarstellungen und Neuerungen auf Grundlage neuster Rechtsprechung sind gar nicht vorhanden. Den Formulierungen für den Fall der Pflege von Altenteilern in den Übergabeverträgen, fehlt sehr häufig jedweder Praxisbezug. Die Kosten für die Bewältigung von Pflegebedürftigkeit werden dramatisch unterschätzt. Bereits feststehende Auswirkungen wie fehlende Einrichtungen, fehlendes Fachpersonal und weitere Kostensteigerungen werden ignoriert. Zu guter Letzt werden wichtige Begriffe wie Arbeitsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit, Invalidität, etc. fehlinterpretiert. Mit fatalen Folgen!  

Die wichtigsten Versicherungen für Landwirte

Damit Ihre Familie bei einem Todesfall des/in Landwirtes/in das Heft des Handelns in der eigenen Hand behalten zählt die Risikolebensversicherung zu den wichtigsten Versicherungen für Landwirte.

Diese Absicherung soll im Todesfall den Hinterbliebenen genügend Kapital zur Verfügung stellen, damit sie in Ruhe entscheiden können, wie es mit dem landwirtschaftlichen Unternehmen weiter gehen kann. Aus unserer Praxis können wir sagen, sind die Finanzen in einer Notsituation geklärt, hat dies einen unheimlich positiven Effekt in den Familien. Denn die Existenz der Familie und des Landwirtschaftsbetriebs sind gesichert. Die Höhe richtet sich nach dem aktuellen und geplanten Fremdkapital, plus einen Zuschlag für jedes Kind in Höhe von 300.000 EUR und einen Betrag für die Lohnkosten von Fremdarbeitskräften. Ehepaare, die gemeinsam Kreditverträge unterschrieben haben, sollten auch für beide eine separate Risikolebensversicherung abschließen. Das Gleiche gilt für Geschäftspartner, die zusammen ein landwirtschaftliches Unternehmen gründen. 

Absicherung der Arbeitskraft von Landwirten

Ihre Arbeitskraft ist Ihr wichtigstes Gut! Sie müssen sich immer wieder die Frage stellen, wo kommt in einer Notsituation das Geld her? Geld für Fremdarbeitskräfte, wie können externe Arbeitserledigungskosten, wie für einen Lohunternehmer oder befreundeten Landwirt, beglichen werden. Die Lösung? Der Schutz Ihrer Arbeitskraft als Landwirt. Die Berufsunfähigkeitsversicherung tritt für den Fall ein, dass die betreffende Person ihren Beruf, infolge Krankheit oder Unfall, zu mindestens 50 % nicht mehr ausführen kann. Ein Berufsunfähigkeitsschutz sollte sowohl für den Landwirt als auch für die Landwirtin abgeschlossen werden. Es macht darüber hinaus auch Sinn, die potentiellen Hofnachfolger mit einem solchen Schutz auszustatten. Je früher man anfängt, desto niedriger sind die monatlichen Prämien. 

Die Höhe der abzuschließenden Rentenzahlung beträgt mindestens 3000 EUR pro Monat. Dieser Betrag entspricht in etwa den Lohnkosten für eine Fremdarbeitskraft. In sehr vielen Fällen werden jedoch deutlich höhere Renten benötigt. Dazu in einem weiteren Blogartikel mehr.

Wie wird das Thema Pflege in Ihrer Familie geregelt?

Bei kaum einem anderen Thema existieren so viele falsche Informationen! Gerade in der Pflege, wird der Kampf um ausgebildete Fachkräfte immer härter. Große Klinikkonzerne werben massiv im Osteuropäischen Ausland Pflegekräfte an. Mit diesen Kliniken konkurrieren Sie, wenn es darum geht für Oma und Opa eine geeignete Pflegekraft zu finden. Neben den Löhnen, spielt auch die Unterbringung auf dem Hof eine Rolle, ob eine Pflegfachkraft aus dem Ausland, den Dienst auf Ihrem Hof antritt. Gewünscht werden u.a. ein Familienanschluss und das vierte rumänische Fernsehen. 

In einem Urteil eines Sozialgerichtes wurde einem Landwirt durch einen Gutachter nachgewiesen, dass sein Maschinenpark für seinen Betrieb überdimensioniert war. Er wurde daher aufgefordert, Teile davon zu verkaufen, um die Pflege seiner Eltern, in einem Pflegeheim zu finanzieren. Dem Sozialamt ist es ziemlich egal, was in einem Übergabevertrag geregelt wurde oder nicht. Sie halten sich an die nächsten Verwandten, um ihre monatlichen Aufwendungen zurückzubekommen. 

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Welchen betrieblichen Risiken stehen Landwirte und Landwirtinnen gegenüber?

Wenn wir neue Mandate übernehmen, dann stellen wir in 9 von 10 Fällen fest, dass riskante Lücken beim Versicherungsschutz für Landwirte bestehen, die Versicherungssummen in einem möglichen Schadensfall nicht ausreichen, existenzgefährdende Risiken nicht berücksichtigt wurden, uralte Bedingungen hinterlegt sind und zu allem Überfluss für das ein oder andere auch noch zu viel Prämie bezahlt wird. Wir hören sehr oft den Einwand, man könne sich ja nicht gegen alles versichern! Stimmt, aber dort, wo die Wertschöpfung in Ihrem Unternehmen entsteht, müssen Sie als Unternehmer ein Risikomanagement betreiben, welches auch seinen Namen verdient hat. Alles andere ist unternehmerisch ein glatte 6. Keine Chance im Konzert der Zukunft, mitzuspielen. 

Absicherung des Produktionsprozesses in der Landwirtschaft

Der Produktionsprozess beginnt schon auf dem Acker. Mir ist es unverständlich, wie z. B. ein Milchviehbetrieb großflächig Mais anbaut, aber keine Pflanzenversicherung zumindest mit den Risiken Sturm und Hagel hat. Was ist passiert? Ein schweres Gewitter hat den gesamten Mais Anfang September geschädigt. Um noch zu retten, was zu retten war, wurden die Bestände sofort gehäckselt und einsiliert. Die Qualität der Silage war dahin und dieser Betrieb musste von weit her, Futter zukaufen. Dies bei einem damaligen Milchpreis von 25 Cent. Ein vernünftiger Risikoschutz hätte die Liquidität des Betriebes enorm geschont.

Schutz Ihrer Tiere mit der Ertragsschadenversicherung

Einen Risikoschutz für Tierseuchen oder gar übertragbare Tierkrankheiten? Auf den meisten Betrieben Fehlanzeige! Aktuell, begleiten wir einen Milchviehbetrieb bei der Regulierung eines Leistungsfalles. Ursache? Massives Mortellaro Geschehen! Gesamtschaden im ersten Jahr? 100.000 EUR bei 350 Milchkühen. Eine Ertragsschadenversicherung hätte sich hier sehr gut gerechnet!  

Schutz Ihrer Stallanlagen

Die Stallanlagen sind oftmals nur gegen das Risiko Feuer versichert. Weitere Gefahren? Brauchen wir nicht! Sicher? Vor2 Jahren habe ich bei einem Kunden gesessen und wir haben über 1000 EUR Prämie für das Risiko Sturm / Hagel für den neuen Boxenlaufstall diskutiert. In einem kurzen Moment habe ich gesagt, das wird jetzt so gemacht! Ein Jahr später? Schweres Unwetter, alle Lichtplatten kaputt, auf einer Seite des Stalldaches 20 % der Eindeckung defekt. Schaden? 30.000 EUR. Die 1000 EUR waren gut angelegt.  

Aber auch in der Verarbeitung treffen wir auf eklatante Unterversicherungen. Da werden Molkereien / Metzgereien aufgebaut. Bei der Besichtigung dieser Produktionsanlagen bekommen wir sehr schnell ein Gespür dafür, welcher Wert an Maschinen und Anlagen dort vorhanden ist. Besorgt man sich dann ein aktuelles Inventarverzeichnis vom Steuerberater und gleicht dieses mit der Versicherungssumme im aktuellen Versicherungsschein ab, dann stellen wir teilweise Unterversicherungen bis zu 30 % fest! Die Bedingungen? Sehr oft noch aus dem letzten Jahrtausend!  

So sichern Sie Haftpflichrisiken in der Landwirtschaft richtig ab

Wissen Sie eigentlich für was Sie alles gerade stehen müssen? Zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Versicherungen gehört die Betriebshaftpflichtversicherung. Ein Beispiel: Ein Milchviehbetrieb liefert Milch an seine Molkerei. Dort wedern Hemmstoffe festgestellt. Das Dumme, dieser Schaden wird erst bei einer Nachkontrolle, der bereits verarbeiteten Milch festgestellt. Die Milch wurde also bereits mit der Milch von anderen Landwirten weiterverarbeitet. Die herkömmliche Produkthaftpflicht, die beitragsfrei in den allermeisten Betriebshaftpflichten mit versichert ist, endet jedoch im Stapeltank der Molkerei. Hätte der betroffene Landwirt eine erweiterte Produkthaftpflicht gehabt, dann wäre diese für den Schaden von rund 60.000 EUR aufgekommen. Daraufhin versuchte der Landwirt auf dem Rechtsweg den Schaden bzw. die Forderungen abzuwehren und berief sich auf das Qualitätssicherungssystem der Molkerei. Das betreffende Oberlandesgericht lehnte den Vortrag jedoch mit der Begründung ab, dass der Landwirt aufgrund seines Milchlieferungsvertrag verpflichtet ist, verkehrsfähige Milch an die Molkerei zu liefern. 

Rechtsschutzversicherung für landwirtschaftliche Betriebe

Wie kommen Sie eigentlich zu Ihrem Recht? Eine Rechtsschutzversicherung für landwirtschaftliche Betriebe verhalf unserem Kunden in einem spektakulären Fall zu seinem Recht. Was war passiert? Unser Kunde legte auf einem Feld eine Silagemiete an. Etwa 150 Meter unterhalb der Miete lagen 2 Fischteiche. Einige Wochen später, starben alle Fische in den Teichen. Wer wurde als Erstes verdächtigt? Wie so oft, der Landwirt!

Der Anwalt des Landwirtes beauftragte einen Gutachter. Dieser stellte später fest, dass aufgrund der Hanglage, der Bodenbeschaffenheiten und der Witterungsverhältnisse Sickersäfte nicht bis in den Teich gelangen konnten. Der Gutachter entnahm auch eine Wasserprobe und stellte fest, dass der Teichbesitzer ein Mittel verwendete, das dem Wasser den Sauerstoff entzog. Daraufhin sind die Fische verendet und das Verfahren gegen unseren Kunden wurde erfolgreich eingestellt. Er hatte zum Glück eine Rechtsschutzversicherung inkl. einem Spezialstrafrechtsschutz. Dieser Baustein übernahm die Kosten für den nicht ganz so günstigen Gutachter. Aber Profis kosten nun mal Geld.

Absicherung des Fuhrparks auf einem loandwirtschaftlichen Betrieb

Darf bei Ihnen jeder jedes Fahrzeug fahren? Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb muss jeder jedes Fahrzeug bewegen können. Alles andere ist unpraktisch. Hierzu eignen sich, je nach Fuhrparkgröße, Branchen- oder Flottenpolicen. Bei ersteren behält jedes Fahrzeug seinen eigenen Schadenfreiheitsrabatt, während bei einer Flotte, diese einen einheitlichen Flottenrabatt bekommt. In diesen Policen spielt es keine Rolle wer die Fahrzeuge fährt, wo sie nachts abgestellt werden, oder wie viele Kilometer im Jahr gefahren werden. Gute Deckungskonzepte bieten die Möglichkeit, die Brems-, Betriebs- und Bruchschäden mit einzuschließen. Eine Gesellschaft schließt auch die inneren Betriebsschäden an Motoren und Getrieben mit ein!

Die Transportversicherung in der Landwirtschaft

Kleiner Baustein – große Wirkung! Ein Kunde von uns verkaufte Rinder. Diese wurden an einem stürmischen Tag bei unserem Landwirt abgeholt. Auf dem Weg zum Käufer wurde der LKW von einer Sturmböe erfasst und umgeworfen. Die 8 Rinder mussten, auf Anordnung des Veterinärs, an Ort und Stelle not getötet werden. Der Viehhändler hatte keine Transportversicherung. So drohte der Landwirt, auf seinem Schaden sitzen zu bleiben. In seiner Agrarpolice hatte er aber den Baustein Transport mit versichert. Dieser Zusatz regulierte seinen Schaden in Höhe von 12.000 EUR. 

Technische Risiken auf Ihrem Hof

Und auf einmal lag er um! Es war in einem nassen Herbst und unser Kunde mitten in der Maisernte. Bei der ersten Spur um das Feld herum, wurde der neue Abtransportwagen einseitig beladen. Als ein Mitarbeiter vom Feld herunter auf einen Feldweg fuhr, kam der Anhänger ins Rutschen und kippte um. Totalschaden, da der Anhänger komplett verzogen war. Glück im Unglück, der Anhänger hatte eine technische Versicherung für fahrbare Maschinen, und wurde von der Gesellschaft komplett ersetzt. 

Cyberrisiken in der Landwirtschaft: Das Risiko des 21. Jahrhunderts 

Das „Feuerrisiko“ des 21. Jahrhunderts sind die Cyberrisken und die Wirtschaftskriminalität. Diese Schäden haben in 2018 erstmals die Aufwendungen für Feuerschäden überstiegen. 

Abschließen möchte ich unseren ersten Blogartikel mit einem Zitat eines Maklerkollegen. Beachten Sie dieses Zitat in Zukunft bei Ihren Risikoentscheidungen! Holen Sie sich Profis an Ihre Seite, wir unterstützen Sie bei Risikomanagement in der Landwirtschaft. 

“Messen Sie Ihren Versicherungsbedarf nicht an der Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Unglücks, sondern an der Schwere der Folge!” Falckenberg Financial Services AG

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